Mit einer Sehbehinderung kann die selbstbestimmte Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zur Herausforderung werden. Eine wertvolle Unterstützung für blinde und sehbehinderte Fahrgäste bietet die Smartphone-App INTROS, die nun bei der Saarbahn erstmals im Einsatz ist.
Die Smartphone-App INTROS (Independent Travelling Orientation System) liefert Antworten auf Fragen wie diese: Welches Fahrzeug kommt gerade an der Haltestelle an? Wo ist die richtige Türe und wie kann ich diese öffnen? Wann muss ich wieder aussteigen und welche Möglichkeiten der Weiterreise habe ich dort?
Mit INTROS verfügt der Fahrgast über einen persönlichen Reiseassistenten, der zahlreiche Funktionen bietet. Die App meldet dem Fahrgast über die Vibrationsfunktion an der Haltestelle befindliche oder einfahrende Fahrzeuge. Die Liniennummer und die Zielhaltestelle werden am Smartphone akustisch wiedergegeben. Darüber hinaus kann der Fahrgast frühzeitig seinen Einstiegs- und Ausstiegswunsch ankündigen. So weiss der Fahrer Bescheid, dass ein Fahrgast seine Aufmerksamkeit erfordert.
Die Smartphone-App INTROS wird seit dem 9. September 2020 bei der Saarbahn in einem ersten Live-Betrieb getestet. Bei einer Präsentation am Busbetriebshof stellte die Saarbahn das Projekt näher vor. Vertreten waren dabei auch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, die hauptamtliche Behindertenbeauftragte und der Behindertenbeirat der Landeshauptstadt Saarbrücken, der Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland e.V. sowie der Fahrgastbeirat.
Saarbahn-Chef Peter Edlinger zeigte sich erfreut über die technischen Möglichkeiten der App-Lösung: „Uns ist es wichtig, eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit unserer Mobilitätsangebote zu erreichen. An dieser Aufgabe arbeiten wir kontinuierlich. Daher freut es uns, dass wir jetzt eine App in einem ersten Live-Betrieb testen können, die blinde und seheingeschränkte Fahrgäste in ihrer selbstbestimmten Mobilität unterstützt.“
Das Projekt bei der Saarbahn realisierte Trapeze in Kooperation mit dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband. Die Lösung besteht aus zwei Komponenten: Im Fahrzeug wird als Empfangsgerät ein Fahrzeugmodul mit dem Fahrzeugsystem verbunden. Die Informationen werden über den Bordrechner vom Betriebsleitsystem bezogen. Die zweite Komponente ist die App auf dem Smartphone des Nutzers.
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