Neuhausen am Rheinfall, 22. Oktober 2024 – Trapeze freut sich über einen Großauftrag der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG): Um die Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr weiter zu verbessern, hat die BVG nach einer europaweiten Ausschreibung die Firma Trapeze mit der Lieferung des Mobilitätsassistenzsystems INTROS für die akustische Fahrgastinformation in Bussen und Straßenbahnen beauftragt. Die INTROS-App wurde vom Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband (sbv) entwickelt.
Bereits 2013 wurde Berlin von der Europäischen Kommission mit dem Access City Award als «barrierefreie Stadt» ausgezeichnet, in Anerkennung der umfassenden Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit, insbesondere im öffentlichen Verkehr. Eine zentrale Rolle spielte dabei das Engagement der BVG. U-Bahn-Stationen und Haltestellen wurden und werden barrierefrei umgebaut, es wurden barrierefreie Busse und Bahnen angeschafft und die Fahrgastinformation nach dem Zwei-Sinne-Prinzip erprobt.
Die Bemühungen der Stadt und ihrer Verkehrsbetriebe, die Hürden für sehbehinderte und mobilitätseingeschränkte Bürger und Fahrgäste bestmöglich zu beseitigen, werden nun fortgesetzt mit der Beschaffung eines Systems für die akustische Fahrgastinformation. Der Zuschlag erfolgte nach einer ausführlichen Evaluierung mit Beteiligung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV). Auch ein Praxistest auf dem BVG-Gelände war Teil des Auswahlverfahrens.
Für blinde, sehbehinderte oder mobilitätseingeschränkte Menschen ist die selbstständige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oft eine Herausforderung, insbesondere an unbekannten Orten oder in Menschenmengen. Zu erkennen, wo das Fahrzeug hält und wohin es wann abfährt, oder rechtzeitig Hilfe beim Ein- und Aussteigen zu erhalten, sind oft schwer zu überwindende Hürden.
Das INTROS-System von Trapeze und sbv bietet wertvolle Orientierung im öffentlichen Verkehr und unterstützt die BVG bei der Inklusion aller Fahrgäste. INTROS setzt sich aus einer App und einem Fahrzeugmodul zusammen. Die INTROS-App «ÖV-Radar», die für den Einsatz in Berlin angepasst wird, wurde von den Spezialisten des sbv entwickelt – also von Betroffenen für Betroffene.
Mithilfe der INTROS-App oder eines anonym nutzbaren Handsenders werden Fahrgäste an der Haltestelle von den Fahrzeugen erkannt. Diese geben sich mit Liniennummer und Fahrziel zu erkennen und senden daraufhin einen gut hörbaren Türfindeton aus. Ist die Route in der App bereits geplant, wird das richtige Fahrzeug direkt angesprochen, was den Fahrgästen das Einsteigen in das richtige Fahrzeug zusätzlich erleichtert.
Im Fahrzeug können die Fahrgäste den Verlauf der Fahrt in der App mitverfolgen. Rechtzeitig vor Ankunft an der Zielhaltestelle meldet sich die App beim Fahrgast.
Um all dies zu ermöglichen, rüstet Trapeze die Busse und Straßenbahnen der BVG mit einer Akustikbox aus. Diese verfügt über genügend Rechenleistung, um auch an großen Umsteigeknoten den Kontakt mit den Fahrgästen aufzubauen und zur richtigen Zeit die gewünschte Sprachausgabe in der natürlich klingenden neuronalen BVG-Stimme zu erzeugen. Der integrierte Verstärker ermöglicht die direkte Ansteuerung der Außenlautsprecher.
Die Weiterentwicklung der INTROS-App «ÖV-Radar» erfolgt durch den sbv. Die App wird speziell auf die Bedürfnisse sehbehinderter und blinder Menschen zugeschnitten und ist für die Nutzung mit Screenreadern und Smartphone-Assistenten optimiert.
Das von der BVG beauftragte System «Sprechendes Fahrzeug» und «Sprechende App» baut auf der bestehenden INTROS-Lösung von Trapeze, Systemtechnik und sbv auf, die bereits in mehreren Städten erfolgreich im Einsatz ist.
Interview mit Luciano Butera, Leiter Fachstelle Technologie & Innovation, sbv:
Interview: Eigenständige Mobilität dank Mobilitätsassistenzsystem INTROS
Weitere Informationen zum Portfolio von Trapeze:
Lösungen für den öffentlichen Personenverkehr
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