Mit einer Sehbehinderung kann die selbstbestimmte Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zur Herausforderung werden. Eine wertvolle Unterstützung für blinde und sehbehinderte Fahrgaste bietet die Smartphone-App INTROS, die sich bei der Saarbahn GmbH aktuell im Testbetrieb befindet.
Die Smartphone-App INTROS (Independent Travelling Orientation System) liefert Antworten auf Fragen wie diese:
Mit INTROS verfügt der Fahrgast über einen persönlichen Reiseassistenten, der zahlreiche Funktionen bietet. Die App meldet dem Fahrgast über Vibrationsfunktion an der Haltestelle befindliche oder einfahrende Fahrzeuge. Die Liniennummer und die Zielhaltestelle werden am Smartphone akustisch wiedergegeben. Darüber hinaus kann der Fahrgast frühzeitig seinen Einstiegs- und Ausstiegswunsch ankündigen. So weiss der Fahrer Bescheid, dass ein Fahrgast seine Aufmerksamkeit erfordert.
Das Projekt bei der Saarbahn wird gemeinsam realisiert durch Trapeze, den Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), die hauptamtlichen Behindertenbeauftragten und den Behindertenbeirat der Landeshauptstadt Saarbrücken sowie den Blinden- und Sehbehindertenverein für das Saarland.
Als integrale Ergänzung des bestehenden Leitsystems lieferte Trapeze das INTROS-Fahrzeugmodul, das der INTROS ÖV-Radar App des SBV den Zugriff auf das Fahrzeugsystem ermöglicht. Die App erhält damit insbesondere auch Live-Informationen aus dem Bordrechner und prognostizierte Ankunftszeiten direkt aus dem Betriebsleitsystem.
Die Smartphone-App INTROS wird seit Januar 2021 bei der Saarbahn durch mehrere Testnutzer mit Seheinschränkungen im Live-Betrieb ausprobiert. Für diesen Praxistest auf der Linie 105 ist eine Dauer von mehreren Monaten vorgesehen. Nach der Auswertung der Testphase wird die Saarbahn entscheiden, ob INTROS in ihrer Fahrzeugflotte flächendeckend eingesetzt wird.
„Das Feedback der Testnutzer hilft uns, den Service noch genauer an die Kundenbedürfnisse anzupassen. Im Fokus steht eine nutzerfreundliche Lösung, die insbesondere blinde und seheingeschränkte Fahrgäste in ihrer selbstbestimmten Mobilität unterstützt“, so Katharina Meßner-Schalk, die bei der Saarbahn als Ansprechpartnerin für die Testnutzer fungiert. Des Weiteren prognostizierte sie: „Wir gehen derzeit davon aus, dass auch weitere Nutzergruppen von dem System profitieren könnten.“
Für weitere Infos: www.saarbahn.de/blindenapp.
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