Müdigkeit im Fahrdienst ist eine unterschätzte Gefahr. Unsere Kunden in Australien haben hier bereits einen großen Schritt Richtung Zukunft gemacht und zeigen, wie man die Müdigkeitsberechnung sinnvoll in die Dienstplanung integriert.
Die Belastung von Busfahrer:innen und Lokführer:innen im Öffentlichen Nahverkehr ist hoch – und Müdigkeit gehört dabei zu den zentralen Herausforderungen im Arbeitsalltag. Gewerkschaften wie ver.di und EVG weisen seit Jahren auf die Risiken hin: Unregelmäßige Schichtpläne, lange Arbeitszeiten, zu wenig Pausen und hoher Personaldruck führen zu chronischer Erschöpfung. Studien zeigen, dass jede:r dritte Busfahrer:in bereits einen Sekundenschlaf am Steuer erlebt hat – mit potenziell fatalen Folgen für Fahrgäste, Kolleg:innen und das Fahrpersonal selbst.
Die Forderungen der Gewerkschaften sind klar: verlässliche Pausenregelungen, planbare Dienstzeiten und eine Entlastung durch mehr Personal. Denn Müdigkeit ist nicht nur ein gesundheitliches Problem – sie ist zudem ein Sicherheitsrisiko und ein Hindernis für die langfristige Bindung von Fachkräften. In Zeiten des Personalmangels sind familienfreundliche und planbare Arbeitszeiten ein entscheidender Faktor für die Attraktivität des Berufs.
Unsere Systeme bieten konkrete Lösungen für verschiedene Anforderungen:
FAID (Fatigue Analysis and Impact Decision) ist ein biomathematisches Modell zur Berechnung von Müdigkeit. Es kann bereits bei der Dienstplanerstellung die potenzielle Ermüdung von Mitarbeitenden analysieren und berücksichtigen. FAID berechnet die Müdigkeitswerte auf Basis von Faktoren wie Schichtzeiten, Schichtlängen, erholsamem Schlaf, Arbeitsbelastung und den Arbeitsperioden der letzten sieben Tage. Ein Standard-Arbeitsmodell (Mo–Fr, 9–17 Uhr) ergibt einen FAID-Wert von 41, während Nachtschichten (23–7 Uhr) einen Wert von 97 erreichen – ein Niveau, das mit 21–24 Stunden Schlafentzug oder einem Blutalkoholwert von über 0,5 Promille vergleichbar ist.
Der Toleranzwert für Fahrpersonal liegt bei 80, mit einer Warnschwelle von 10 %, während für nicht fahrendes Personal, wie Mechaniker und Büroangestellte wesentlich höhere Schwellenwerte toleriert werden. FAID hilft dabei, kritische Dienstpläne frühzeitig zu erkennen und zu optimieren – etwa durch das Vermeiden von zu vielen aufeinanderfolgenden Nachtschichten oder das Berücksichtigen individueller Ruhebedürfnisse.
Unsere jüngsten Projekte in Australien zeigen, dass diese Ansätze funktionieren: wir haben den Trapeze Duty Manager und die CrewApp2 mit integriertem FAID-Modul in Zusammenarbeit mit unserer Schwesterfirma Zelra mehrfach erfolgreich implementiert. Das System wird nun bei einigen der führenden Bahnbetreiber des Landes wie Qube Logistics, SCT Logistics und TasRail eingesetzt.
Australien ist ein Land, in dem die Herausforderungen durch lange Fahrstrecken besonders ausgeprägt sind. Unsere Erfahrungen in Australien zeigen, wie wichtig eine vorausschauende und mitarbeiterorientierte Dienstplanung ist und dass intelligente Planung und technische Sicherheitsvorkehrungen der Schlüssel zu einem sicheren, zufriedenstellenden und nachhaltigen Personenverkehr sind.
Wollen Sie wissen, welche Müdigkeitslevel Ihre Dienstpläne ergeben? Dann buchen Sie gerne einen Analysetermin bei uns.
Igor Yushchin
Sales and Account Manager DACH
Bereich: Planung & Disposition
+49 40 5300 31 28
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Pieter Stroop van Renen
Director Sales and Marketing
Bereich: Planung & Disposition
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